In Osterreich wächst die Zahl von psychisch Kranken. 2012 wurden laut Sozialversicherung Psychopharmaka im Wert von 102 Millionen Euro verschrieben. Aber „während in anderen medizinischen Disziplinen medikamentöse Therapien relativ hohe Akzeptanz finden, ist die Haltung gegenüber Psychopharmaka kritischer“, klagt Christa Rados. Psychiaterin am Landeskrankenhaus Villach. Bemängelt wird, dass die Pillen süchtig machen, die Persönlichkeit verändern und dazu dienten, Patienten ruhig zu stellen. Mit diesen Vorurteilen wollen die Arzte aufräumen.
Ein Weg dazu ist für den Psychiater Georg Schöneck, die Arzt-Patienten-Kommunikation zu verbessern. „Nur so kann ein stabiles Vertrauen aufgebaut und der Patient überzeugt werden, die Therapie nicht abzubrechen.“ Für viele psychisch Kranke gerate der ‚Gefühlshaushalt aus den Fugen“, sagt Margot Schmitz vom Institut für Psychosomatik, „und in solchen Fällen ist der Einsatz von Psychopharmaka unabdingbar.“